Der kurz Internationaler Frauentag oder Weltfrauentag genannte Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden wird weltweit von Frauenorganisationen am 8. März begangen. Er entstand in der Zeit um den Ersten Weltkrieg und zielte vor allem auf die Gleichberechtigung und das Wahlrecht für Frauen.
Liebe Kolleginnen und Kollegen,wie jedes Jahr ist am im 8. März an den Internationalen Frauentag zu erinnern.
Bei meinen italienischen Facebook Freunden lese ich oft: „Feiert die Frauen nicht einfach, gebt Ihnen Ehre und Respekt.“
Dem wäre nichts hinzuzufügen, das ist aktuell nur – wieder mal – heftig zu betonen.
Als Vorsitzende des Arbeitskreises für Gleichbehandlungsfragen der Angewandten möchte ich in diesem Jahr keine besonderen Biographien hervorheben sondern den Frauentag ALLEN Frauen widmen, überall. Für mehr Gerechtigkeit.
Und besonders ALLEN MENSCHEN JEDWEDEN GESCHLECHTS UND ALTERS, die zur Zeit unter Verfolgung und oder kriegerischen Auseinandersetzungen leiden, Heim, Haus und Leben bedroht sehen oder verlieren. Es ist mir unmöglich, die kontemporäre Situation nicht aufzuwerfen und zu betrauern. Da sagte man mal – nie wieder Krieg! Und es gibt so viele Feindschaften zwischen Gruppen und Staaten, die wir noch nicht mal kennen.
Ich widme diesen „Reminder“ ebenso all jenen Frauen die nirgendwo besonders genannt werden, in keinem Lexikon, Artikel, nicht in Wikipedia oder sonst wo im Internet. Frauen, die durch ihre unersetzliche Leistung in allen Bereichen des Lebens überall auf der Welt das „Leben“, wie man es kennt, möglich machen, unterstützen, realisieren, mitgestalten. All die quasi Anonymen, die positiv oder eben nicht so positiv Existenzen beeinflussen und begleiten, eine Zeit lang, lange, sehr lange:Das ist eine Verbeugung vor den Müttern, Nicht-Müttern, Schwestern, Freundinnen, Geliebten, Ehefrauen, Vertrauten – vor de facto der Hälfte der Welt, ich extendiere das jetzt zu DER GANZEN WELT, der guten wie der weniger guten. Eine Verbeugung vor allen Frauen aller Länder und Epochen: Ohne Euch und uns…geht gar nichts.
Geschichte des Frauentags
Zum ersten Frauentag am 19. März 1911 kamen in Dänemark, Österreich, Schweden, der Schweiz, Deutschland und in den USA Frauen zu Demonstrationen und Versammlungen zusammen. Im Mittelpunkt stand die Forderung nach dem Wahlrecht für Frauen. Seit 1921 wird der Frauentag am 8. März begangen.
Die Feiern zum 8. März haben nun schon eine gewisse Tradition.
Wie alle Traditionen mußte auch der 8. März zuerst „erfunden“ werden, mußten Anlaß und Begründung „gefunden“ werden.
Über die Geschichte dieser Erfindung herrscht Uneinigkeit. Je nachdem, welches Erfordernis aus den entsprechenden Kontexten gezogen werden kann, bleibt de facto modulierbar, was am 8. März gefeiert wird und woran zu erinnern sei.
Während der “Zweiten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz” in Kopenhagen 1910 soll die deutsche Sozialistin Clara Zetkin (1857-1933) die Errichtung eines “Internationalen Frauentages” vorgeschlagen haben – zunächst ohne Bindung an ein konkretes Datum. US-amerikanische SozialistInnen hatten bereits 1909 den letzten Sonntag im Februar zum “Nationalen Tag der Frau” deklariert. 1911 wurde anläßlich des 40. Jahrestages der “Pariser Kommune” am 18. März in Paris, aber auch in Wien ein “Tag der Frau” begangen. 1921 erklärte Lenin in Gedenken an den St. Petersburger Frauenaufstand vom 23. Februar 1917 – nach Julianischem Kalender der 8. März – den 8. März zum “Internationalen Frauentag”.
Als Legende erwies sich in den 1980er Jahren die Verknüpfung des Impulses der Feierlichkeiten mit einem spontanen Streik New Yorker Textilarbeiterinnen, die sich am 8. März 1857 gegen niedrige Löhne und zunehmende Arbeitsbelastung sowie für eine Arbeitszeitverkürzung eingesetzt hätten. Die Polizei habe der Demonstration ein blutiges Ende gesetzt, wobei nicht nur zahlreiche Frauen festgenommen, sondern einige auch zu Tode gekommen wären.
Fünfzig Jahre danach – am 8. März 1907 – wurde dieser Demonstration erstmals gedacht und seither jährlich daran erinnert.
Unterschiedliche historische, nationale und politische Interessen bestimmten auch wesentlich die Art der am 8. März gestellten Forderungen – etwa das Frauenwahlrecht, arbeitsrechtliche Verbesserungen für Frauen oder die Gleichstellung von Frauen und Männern sowie alle anderen Geschlechterkonstruktionen in allen Lebensbereichen.
Der Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen möchte am Internationalen Frauentag 2022 daran erinnern, daß wir als Gremium auch Anlaufstelle für alle Fälle von
Diskriminierung aufgrund des Geschlechts
der ethnischen Zugehörigkeit
der Religion oder Weltanschauung
der sexuellen Vorlieben
und des Alters sind
– und zwar für alle Angehörigen der Angewandten – StudentInnen, MitarbeiterInnen, Lehrende. Betroffene oder Informationssuchende sind jederzeit – unter striktester Wahrung ihrer Anonymität – eingeladen, sich an den AfG zu wenden.